Winterreifen von Bridgestone
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Naturkautschuk ist das Pendant vom Synthesekautschuk und besteht im Wesentlichen aus Polyisopren. Gewonnen wird dieser Stoff aus dem weißen Milchsaft (Latex) bestimmter in tropischen Territorien gedeihender Pflanzenarten. Etwa 90% der weltweiten Produktion von Naturkautschuk wird aus den Parakautschukbäumen gewonnen. Durch Anschneiden der Baumrinde tritt der wichtige Milchsaft aus. Dieser kann in flüssiger Form als Latexkonzentrat transportiert werden, nachdem es zuvor zu Konservierungszwecken mit Ammoniak angereichert wurde. Anschließend wird der Milchsaft filtriert, mit Wasser verdünnt und mittels der Hinzugabe von Mitteln wie Ameisen- oder Essigsäure oder durch Elektrophorese zum Koagulieren gebracht. Hierbei trennt sich die Roh-Naturkautschuk als feste Masse vom Wasser. Die anschließende Mastikation dient der Erhöhung der Plastizität und der Verringerung der Viskosität. In einem verschlossenen Behälter wird der Kautschuk mit Weichmachern, Chemikalien und Füllstoffen verarbeitet, bevor es im Rahmen eines Pressvorgangs in die gewünschte Form gebracht wird. Schließlich wird die Gummimischung vulkanisiert.Weltweit ist die
Reifenindustrie der größte Abnehmer von Naturkautschuk. Laut dem weltgrößten Reifenhersteller Bridgestone besteht ein Lkw-Reifen zu rund 37% aus diesem Rohstoff. Bei Pkw-Reifen sind es rund 18%. In den letzten 20 Jahren hat sich der Preis für Kautschuk um durchschnittlich 12% pro Jahr verteuert. Gehandelt wird dieses Naturprodukt an der Tokyo Commodity Exchange. Aktuell liegt hier der Preis bei etwa 3,27 US-Dollar pro Kilogramm Naturkautschuk. Weil der Preis dieses Produkts neben der Nachfrage auch von den klimatischen Bedingungen abhängt, ist dieser sehr volatil. Als Beispiel kann die Entwicklung Ende 2010 herangezogen werden, als sich der Rohstoff in weniger als 2 Monaten um knapp 25% verteuerte. Hier verzeichnete Thailand als größter Kautschukproduzent aufgrund schlechter Wetterbedingungen eine abnehmende Ausbeute. Weil die fiskal- und geldpolitischen Stimulierungsmaßnahmen weltweit zu einer rasanten Renaissance der LKW- und Automobilbranche geführt haben, ist auch in Zukunft von weiteren Preissteigerungen auszugehen. Bis im Jahr 2013 wird allein aus China ein Drittel der Neunachfrage kommen. Die chinesische Vereinigung der
Automobilhersteller erwartet ein Absatzplus von weit über 10%. Die weltweite Nachfrage dürfte dann auf knapp 27 Millionen Tonnen zunehmen. Der Preis für Naturkautschuk wird durch steigende Kosten für Rohöl gestützt, da Öl für die Produktion von Synthesekautschuk benötigt wird. Je höher der Ölpreis, desto weniger lohnt sich dessen Herstellung. Die ungünstige Entwicklung der Kautschukpreise spüren die Verbraucher an höheren Reifenpreisen. Schließlich werden die gestiegenen Preise für Naturkautschuk in voller Höhe auf die Reifenproduzenten abgewälzt, wodurch Zusatzkosten von mehreren Millionen Euro entstehen. Diese Kosten werden zumeist mit Verzögerung letztlich an die Endverbraucher weitergereicht. Weil sich zuletzt insbesondere die Nachfrage aus China verlangsamt hat, haben die Preise für Naturkautschuk an der Tokyo Commodity Exchange seit März um 9,1% nachgegeben. So sind etwa die Winterreifen von Bridgestone preislich vergleichbar mit denen aus dem Jahr 2009. Aktuell liegt die Preisspanne für 16-Zoll Bridgestone Winterreifen der Marke Blizzak LM25 195/60 R16 89H bei etwa 88 EUR. Ende 2009 kosteten dieselben Reifen etwa 90 EUR.